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hallo

Mreža, ki nas povezuje

Vsi čutimo, da smo v posebno izrednem času. Skoraj vse kar smo bili navajeni, je čisto drugače. Tako je tudi z obiskom svetih maš, predvsem nedeljskih, ki jih ni možno obiskati, ker veljajo ukrepi v boju proti koronavirusu.

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Tako se v nekaterih farah pomagajo z možnostmi, ki jih dandanes nudi sodobna tehnologija. Neposredni prenos je le dobra priložnost ustvariti nekaj takega kot pa skupnost. Seveda čisto enostavno tak načrt tudi ni, saj je treba upoštevati malo več kot pa pri privatnem video klepetu. Predvsem mora štimati zvok in to tako pri oltarju kot pri ambonu, naj bi bila vsaj dva zorna kota, potem pa je treba, da internet predre debele zidove dobrolske cerkve itd. V pričujočem zapisu vam hočem posredovati kako se mi je godilo, ko sem preteklo nedeljo pripravljal in izpeljal neposreden you-tube prenos nedeljske svete maše, ki jo je imel naš Janez Tratar v prazni dobrolski cerkvi. Nekaj že lahko izdam: včasih sem se moral globoko vdahniti in tudi kava mi je pomagala. Konec koncev je uspelo - in bila je sveta maša, ki jo ne bomo tako hitro pozabili.

Das Netz, das uns verbindet

Oder: Wie man einen Videostream in die Welt sendet

So, jetzt sitze ich im Bunker – so habe ich passenderweise meinen Homeoffice Arbeitsplatz im Keller getauft – und überlege, wie ich am Besten einen Videostream in die Welt hinaus senden kann. Ich hab mir gedacht, mach ich was positives und lasse die Welt – also euch – daran teilhaben, vielleicht hat ja wer was Ähnliches vor.

Der Grund, warum ich einen Videostream in die Welt senden will ist nicht etwa, weil ich alle Menschen mit meinen Weisheiten bereichern will – naja, will ich schon, aber das ist trotzdem nicht der Grund…
Jetzt müsst ihr wissen, dass ich schon seit ewigen Zeiten an einen Gott glaube, der konkret in unser Leben eingreift und der mich schon durch so manche Krise getragen hat. Darum bin ich auch schon ewig in unserer Pfarre im Pfarrgemeinderat tätig und bringe mich vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit ein. Und jetzt ist’s passiert – das Virus ist da und alle müssen Abstand halten. Gottesdienste sind, wie es heißt, nur mehr „ohne physische Anwesenheit der Gläubigen“ zu feiern. Viele in unserer Pfarre vermissen den Gottestdienst und würden sich eine gemeinsame Feier wünschen. Aber wie soll das gehen mit dem gemeinsamen Feiern ohne Anwesenheit? Die Antwort liegt auf der Hand: per Videostream. Ist zwar nicht ganz das Gleiche, aber besser als nichts. Nach Rücksprache mit dem Pfarrgemeinderat steht fest: Wir senden. Ich hab eine Woche Zeit bis zur geplanten Übertragung – also, frisch ans Werk! Aber wo fange ich jetzt an?

Wohin will ich übertragen und was brauche ich eigentlich für eine Übertragung?

Hoppla, Übertragung – alleine das Wort hat in letzter Zeit viel an negativem Beigeschmack gewonnen. Doch wir wollen ja Hoffnung übertragen und keine Viren. Also überlege ich mir mit welchem  Streaminganbieter ich die meisten Menschen erreichen kann – quasi maximale Ansteckung erwünscht. Es gibt viele Anbieter (Vimeo, IBM, DaCast) die eher für den Businessbereich gedacht sind – die kommen für mich nicht in Frage. Ich brauche einen Gratisanbieter mit dem die Meisten bereits vertraut sind – also kommen eigentlich nur Facebook und YouTube in Frage. YouTube erscheint mir besser geeignet als Facebook. Das Einbinden ist einfach und man wird als Benutzer nicht immer gefragt ob man einen Account anlegen will. Außerdem sind bereits einige Smart TVs in der Lage YouTube Videos abzuspielen. Was benötige ich also und was hab ich eigentlich – denn derzeit ist es nicht möglich, mal schnell in den Technikmarkt meines Vertrauens zu hüpfen um neue Hardware anzuschaffen.

Übers iPad auf Yutube - das war das Ziel.
Übers iPad auf Yutube - das war das Ziel.

Wie will ich streamen?

Jetzt gibt es bei YouTube einige Möglichkeiten, um einen Livestream online zu bekommen. Ich hab mir gedacht: Ich hab ein Smartphone und die YouTube App und das alleine sollte reichen. Leider nicht. Wenn man bei YouTube streamen will, dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Man braucht einen eigenen YouTube-Kanal – den lege ich schon einmal an, das geht ganz schnell. Leider sehe ich, dass es erst möglich ist per Smartphone zu streamen, wenn der Kanal mehr als 1000 Abonnenten hat. Das wird eher schwierig – diese Option fällt leider aus.
Zweite Möglichkeit: mit Webcam und Chrome – dafür brauche ich einen Computer mit Webcam. Meine Frau hat einen Laptop, der ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber er wird schon reichen – falls ich ihn bekomme, aber das ist eine andere Geschichte. Allerdings ist es unpraktisch mit der Webcam vom Laptop eine Messe zu übertragen – diese Möglichkeit fällt auch flach.
Daher gibt es die dritte und die einzig wahre Möglichkeit für Techniker: Mit einer speziellen Encoder-Software einen Videostream an YouTube zu senden! Diese Technik bietet den größten Freiraum und es können mehrere externe Kameras verwendet werden. Amen.
Eine Kamera wäre gut, besser noch zwei und ein feines Mikrofon oder ein Mischpult, um die bereits vorhandene Technik der Kirche nutzen zu können. Die passende Encoder-Software wird auch noch benötigt. Und natürlich eine stabile und breitbandige Verbindung zum Internet. Und siehst du, so schnell könnte man die Hoffnung verlieren ... weil: Ich hab keine externe Webcam und jetzt fällt mir ein, dass ich auch Kabel brauchen werde, die ich auch nicht habe.

Unser Motto
Unser Motto

Schritt für Schritt

In jeder Krise, so ist meine Erfahrung, ist es gut große Ziele zu haben, sie aber in kleinere Schritte herunterzubrechen, und sich immer nur um das nächste kleinere Problem zu kümmern. Also mach ich es hier genauso und teile einmal auf: Kamera finden, Software finden, Mikrofon finden, Internetverbindung herstellen, Kaffee trinken gehen.

Schritt 1

Ich hab mich entschieden zuerst nach einer geeigneten Software zu suchen und bin schnell fündig geworden. YouTube bietet hier auch Hilfestellung an, du musst also nicht Informatik studiert haben. Als Freund von Open Source Software hab ich mich für Open Broadcaster Studio (OBS) entschieden und sie auf dem Laptop (ich hab meine Frau bezirzt) installiert – Problem 1 gelöst.

Schritt 2

Bleibt noch das Problem mit den Kameras. Es ist schon blöd, wenn du ein Smartphone hast und ein iPad, aber sie nicht mit dem Laptop verbinden kannst. Natürlich gibt es auch dafür die passende App, mit der man ein Smartphone per WLAN als Webcam verwenden kann. EpocCam von Kinoni ist so eine Möglichkeit. Allerdings ist die Auflösung in der Gratisversion beschränkt und enthält die Produktlogos und ein weiterer Nachteil ist, dass man nur ein Phone auf einmal mit dem Laptop verbinden kann. Ich hab weiter gesucht und eine App gefunden: Nennt sich Camera for OBS [https://obs.camera] und kann Smartphones per USB oder WIFI (über NewTek NDI) anbinden. Dazu benötigt man allerdings kompatible WIFI Router, idealerweise neueren Baujahres, und ein zusätzliches Plugin für OBS Studio, die Geräte über NDI eingebunden werden können. Mit dieser Technologie können auch mehrere Smartphones zugleich angebunden werden – inkl. Audio. Die App kostet allerdings etwas – aber was ist schon gratis …

Schritt 3

Jedes Video lebt vom guten Ton. Also jetzt nicht vom Inhalt – obwohl das natürlich auch – sondern davon, dass man den Sprecher gut hört. Jetzt kann ja jeder von den Predigten unseres Pfarrers halten was er möchte, aber zumindest sollte man sie im Video klar hören können. Glücklicherweise hab ich ein kleines Mischpult im Keller, mit dessen Hilfe ich die bereits vorhandenen Mikrofone in der Kirche nutzen möchte.

Schritt 4

Wo bekomme ich in der Kirche eine stabile Internetanbindung her? Der Pfarrhof ist über ein Webgate des Mobilfunkanbieters unseres Vertrauens angebunden – sehr schön, den nehmen wir mit in die Kirche und damit passt alles. Naja, fast. Eine Kirche hat dicke Wände – der Heilige Geist mag da durchkommen, aber die Funkwellen tun sich da schon etwas schwerer – schlechte Bandbreite im Upstream also. Jetzt ist so eine Kirche ja recht groß, und wenn man ein langes Netzwerkkabel hätte, könnte man den Sender ja in ein Fenster oder vor die Kirche stellen ... Zeit, zum nächsten Punkt überzugehen: Kaffee trinken.

Ich hab dann doch eine Bestellung bei Amazon aufgegeben, in der Hoffnung, die Lieferung kommt rechtzeitig. Und vielleicht war ja dann doch der Hl. Geist beteiligt, denn drei Tage nach der Bestellung war das Paket bei mir – 50 m Patchkabel.

Schritt 5

Den wichtigsten Schritt hätte ich fast vergessen: Testen! Natürlich hat bei mir im Bunker alles super funktioniert und zwei Tage vor der Übertragung bin ich mit dem ganzen Zeugs in die Kirche und hab schon mal alles aufgebaut. Und ob du’s glaubst oder nicht, mir sind dann schon ein paar Wörter herausgerutscht, die in so einem ehrwürdigen Gebäude überhaupt nichts verloren haben. Warum ich mich zu solch lästerlichem Verhalten hinreißen hab lassen, erkläre ich dir gleich. Aber zuerst das Positive: Die Internetverbindung klappt wunderbar, wenn ich den Sender in das Fenster auf der Empore stelle (hinter der Orgel). Satte 6Mbit Upload-Bandbreite – das reicht. Auch für die Positionierung der Kameras hab ich eine passende Lösungen gefunden ... denn ein Stativ war nicht greifbar. Das war aber so ziemlich das Einzige was reibungslos abgelaufen ist. Angefangen hat es bei den Kameras: iPad und iPhone kabellos über NDI mit dem Laptop zu verbinden hat sich als total instabil herausgestellt. Das iPad wurde erst gar nicht erkannt – leider komplett unbrauchbar. Und dann der Ton: Mein Laptop, respektive der Laptop meiner Frau, hat leider ein Problem beim Audioeingang: Rauschen und Knacken, mehr will ich dazu nicht sagen. In solchen Momenten ist es dann gut, wenn man entspannt bleiben kann.

Internetaccess mit Aussicht - die Verbindung passt (oben) und die erste Stellprobe vor Ort
Internetaccess mit Aussicht - die Verbindung passt (oben) und die erste Stellprobe vor Ort
Internetaccess mit Aussicht - die Verbindung passt (oben) und die erste Stellprobe vor Ort
Internetaccess mit Aussicht - die Verbindung passt (oben) und die erste Stellprobe vor Ort

Der Schritt zurück

Einen Schritt zurück, but first: coffee. In dieser Krise erleben wir ja gerade, dass Menschen näher zusammenrücken – also metaphorisch jetzt – und sich wenn möglich helfen (#TeamNächstenliebe, #wirstehenzusammen etc.). Für mich war jetzt der Punkt, an dem ich um Hilfe gerufen habe, zumindest im kleinen Kreis. Und Gott sei Dank, ich wurde gehört. Mein Freund Stefan hatte noch eine Webcam bei sich herumliegen – leider von der Videoqualität her nicht so das Gelbe vom Ei, aber die Tonqualität: 1a. Dazu hat er mir noch ein 5 m USB-Verlängerungskabel eingepackt, wobei bei der Kamera schon ein 3 m Kabel dabei war. Und spätestens da hat sich dann bei mir Zuversicht breit gemacht. Denn die „Camera for OBS“ App unterstützt auch USB Verbindungen. Damit war es mir möglich mein iPhone und die Webcam mit OBS Studio zu koppeln und was soll ich sagen, es hat auch in der Kirche gut funktioniert – Kabel ist eben Kabel. Das Audioproblem war damit auch gelöst: Das Mikro des iPhones beim Altar war gut genug und die Webcam, die ich beim Ambo positioniert habe, hat auch eine sehr gut verständliche Sprachqualität geliefert. Alles bereit für die Übertragung!

Hilfe in der Not, die geliehene Kamera inkl. Kabel (oben) und der fertige Aufbau
Hilfe in der Not, die geliehene Kamera inkl. Kabel (oben) und der fertige Aufbau
Hilfe in der Not, die geliehene Kamera inkl. Kabel (oben) und der fertige Aufbau
Hilfe in der Not, die geliehene Kamera inkl. Kabel (oben) und der fertige Aufbau

Wir gehen Live

Inzwischen hab ich die Übertragung auch schon in sämtliche pfarrlichen WhatsApp Gruppen gepostet, die ich finden konnte (und das sind nicht wenige) und sogar die slowenische Kirchenzeitung Nedelja hat die Ankündigung offiziell geteilt. Unterwegs in die Kirche hab ich noch zwei Scheinwerfer geschnappt – weil Licht ist immer gut, gerade wenn die Sonne mal nicht scheint – und das meine ich jetzt nicht nur im übertragenen Sinne. In der Kirche ist alles schon vorbereitet, die Kameras sind schnell positioniert, die Verbindungen funktionieren. Im Handumdrehen ist alles bereit – sogar die Scheinwerfer leuchten bereits und es sind noch 15 Minuten Zeit. Naja, eigentlich sind es nur mehr 10 Minuten. Weißt du, bei einer Hochzeit, wo gefühlte 300 Gäste auf den Beginn der Zeremonie warten, kommst du als Bräutigam schon ein wenig ins Schwitzen, wenn der Pfarrer nicht auftaucht. Jetzt ist auch so ein Moment, nur ohne Hochzeit. Aber auf unseren Pfarrer Janez ist Verlass – und es sind immerhin noch fast acht Minuten Zeit.

Der Rest ist auf Youtube nachzusehen.

Für mich war es eine sehr ergreifende Heilige Messe, bei der Gottes Gegenwart spürbar war und die mir auch sehr zu Herzen ging. Gott wird in dieser Zeit wohl noch oft den Weg durch das digitale Netzwerk wählen, um die Menschen zu erreichen und Gemeinschaft zu stiften. Ich hab mich gefreut, dass ich ihm dabei ein wenig unter die Arme greifen durfte und dass das Internet, mit all seinen Abscheulichkeiten, die Verbreitung der frohen Botschaft erst möglich gemacht hat. Das persönliche Gebet gewinnt vor allem in schwierigen Zeiten an Kraft – trotzdem ist es für mich ungemein wertvoll, wenn ich weiß, dass ich nicht alleine bin sondern eingebettet in ein Netzwerk der Gläubigen, ein Netzwerk, dass besonders in Krisen an Tragfähigkeit gewinnt.

Danke allen, die mich unterstützt haben, danke vor allem aber unserem Pfarrer Janez Tratar.

Nachsatz meiner Frau:
Die Messe am Computer mitfeiern zu können war fast besser als in der Kirche. Immer wenn ein Kind etwas gebraucht hat, hat man einfach auf Pause schalten können und hat so nichts versäumt.

[update 25.03.2020, 11:45]

Und wen es interessiert, hier geht es zur Website der Pfarre Eberndorf/Dobrla vas und zu unserem YouTube-Kanal.

Überraschend viele haben die Hl. Messe, zelebriert von Prov. Janez Tratar via YouTube, mitgefeiert
Überraschend viele haben die Hl. Messe, zelebriert von Prov. Janez Tratar via YouTube, mitgefeiert
Überraschend viele haben die Hl. Messe, zelebriert von Prov. Janez Tratar via YouTube, mitgefeiert

Mreža, ki nas povezuje

Vsi čutimo, da smo v posebno izrednem času. Skoraj vse kar smo bili navajeni, je čisto drugače. Tako je tudi z obiskom svetih maš, predvsem nedeljskih, ki jih ni možno obiskati, ker veljajo ukrepi v boju proti koronavirusu. Tako se v nekaterih farah pomagajo z možnostmi, ki jih dandanes nudi sodobna tehnologija. Neposredni prenos je le dobra priložnost ustvariti nekaj takega kot pa skupnost. Seveda čisto enostavno tak načrt tudi ni, saj je treba upoštevati malo več kot pa pri privatnem video klepetu. Predvsem mora štimati zvok in to tako pri oltarju kot pri ambonu, naj bi bila vsaj dva zorna kota, potem pa je treba, da internet predre debele zidove dobrolske cerkve itd. V pričujočem zapisu vam hočem posredovati kako se mi je godilo, ko sem preteklo nedeljo pripravljal in izpeljal neposreden you-tube prenos nedeljske svete maše, ki jo je imel naš Janez Tratar v prazni dobrolski cerkvi. Nekaj že lahko izdam: včasih sem se moral globoko vdahniti in tudi kava mi je pomagala. Konec koncev je uspelo - in bila je sveta maša, ki jo ne bomo tako hitro pozabili.